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Die bedrohtesten Tierarten

und Unterarten

1. Der Vaquita

Der Vaquita, auch Golftümmler genannt, ist der kleinste bekannte Wal. Mit einer Gesamtpopulation von nur noch etwas mehr als 10 Exemplaren ist er leider auch als die bedrohteste Tierart der Welt zu bezeichnen und steht infolge eines drastischen Bestandsrückgangs in den letzten Jahren kurz vor dem Aussterben. Vor allem illegale Fischerei, bei der die Vaquitas in den Netzen verenden, stellt ein großes Problem für die Art dar. Dabei geht es den Wilderern eigentlich um einen Fisch, der auch als das Kokain der Meere bekannt ist...

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Fotos von zwei Vaquitas im Golf von Kalifornien

2. Die Jangtse-Riesenweichschildkröte

Rafetus swinhoei ist eine Weichschildkrötenart, die im Süden Chinas und in Vietnam beheimatet ist. Von dieser Art sind nach dem Tod des einzigen und letzten bekannten Weibchens im Frühjahr 2019 lediglich 3 männliche Exemplare bekannt, womit auch sie kurz vorm Aussterben steht.

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3. Zhous Scharnierschildkröte

Noch immer weiß man nicht, wo genau diese Art eigentlich beheimatet ist, denn man kennt sie nur von auf chinesischen Märkten verkauften Exemplaren. Zwar wird vermutet, dass Zhous Scharnierschildkröten aus den Hochlandwäldern Nordvietnams stammen, doch mit Sicherheit ist das nicht zu sagen, zumal man schon vermutete, die Art sei in der Natur bereits ausgestorben... bis dann doch wieder Exemplare auf Wildtiermärkten auftauchten. Leider konnten bisher aufgrund des Fehlens genauerer Kenntnisse über die Herkunft der Tiere auch kaum Schutzmaßnahmen ergriffen worden. So ist die derzeit einzige Sicherheit für das Überleben der Art ein hauptsächlich vom Internationalen Zentrum für Schildkrötenschutz in Münster geleitetes Erhaltungszuchtprogramm mit etwa 100 Exemplaren. Wenigstens eine Hoffnung, dass nicht alle dieser einerseits so mysteriösen und anderseits so hoch bedrohten Schildkröten dem Wildtierhandel zum Opfer fallen!

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Zeichnung von Rafetus swinhoei

Fotos von Zhous Scharnierschildkröten aufgenommen von Christian Langner aus dem Internationalen Zentrum für Schildkrötenschutz

4. Der Riesenibis

Wie sein Name bereits vermuten lässt, ist der Riesenibis eine besonders große Art der Ibisvögel. Leider ist sein Bestand mit nur noch etwa 100 Paaren eher als ziemlich klein zu bezeichnen. Besonders die Jagd auf die Vögel, aber auch die Trockenlegung und Zerstörung der Lebensräume in ihrer südostasiatischen Heimat lassen die Bestände immer weiter zurückgehen. Auch wenn bereits erste Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, bleibt die Frage, wie schnell und effektiv diese zum Schutz der Art beitragen können. Klar ist allerdings, dass Riesenibisse zu den bedrohtesten Tierarten der Welt zu zählen sind!

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Zeichnung eines Riesenibis aus dem Jahr 1911 von Henrik Grönvold (Bild 1), sowie das Foto zweier Exemplare von Philipp Wagner

5. Der Hainan-Schopfgibbon

Der Hainan-Schopfgibbon (Nomascus hainanus) ist eine Menschenaffenart, die ausschließlich im Bawangling-Naturschutzgebiet auf der südchinesischen Insel Hainan verbreitet ist. Aufgrund der sehr kleinen verbliebenen Population von nur ungefähr 25 Exemplaren gehört leider auch er zu den akut vom Aussterben bedrohten Tierarten.

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6. Der Madagaskarseeadler

Er ist einer der seltensten Greifvögel der Welt, insgesamt nur noch etwa 360 Adler dieser Art soll es auf Madagaskar, der viertgrößten Insel der Welt geben. Von der IUCN wird er als critically endangered, also vom Aussterben bedroht bezeichnet, und das mit Sicherheit auch vollkommen gerechtfertigt.

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Madagaskarseeadler, Bild von Tanalahorizon

8. Die Lederschildkröte

Die Lederschildkröte ist die größte bekannte Meeresschildkröte, und leider eine stark gefährdete Art. Denn die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Fischernetze, Leinen und Plastik lässt die Populationen immer weiter sinken. Denn die dich von Quallen ernährenden Meeresschildkröten verfangen und ernähren sich in herumtreibendem Müll und verenden in Folge dessen qualvoll. Wenn die Verschmutzung der Meere so weiter geht, ist eine Besserung der Situation für diese Art keinesfalls in Sicht.

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7. Der Pátzcuarosee-Querzahnmolch

Diese Salamanderart, wissenschaftlich als Ambystoma dumerilii bekannt, ist im mexikanischen Pátzcuarosee beheimatet. Noch vor einigen Jahren wurden die Schwanzlurche tonnenweise gefischt, doch durch die in den See gelangenden Abwässer einer nahe gelegenen Stadt sowie eingesetzte Fische muss diese Spezies nun um ihr Überleben fürchten. Denn vermutlich sind die letzten freilebenden Pátzcuarosee- Querzahnmolche breits ausgestorben. So ist die Erhaltung der Art in menschlicher Obhut wohl die letzte Chance für diese sympatischen Amphibien.

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Foto eines Pátzcuarosee-Querzahnmolchs

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Eine Lederschildkröte auf dem Weg zur Eiablage am Strand

9. Das Saola

Das vietnamesische Waldrind galt 1992 als eine der spektakulärsten Entdeckungen - eine so eigenständige Art erst so spät zu entdecken, erschien wie ein Wunder. Doch könnte das Saola so schnell wie es gekommen ist auch wieder verschwinden. Denn bis heute weiß man aufgrund der versteckten Lebensweise kaum etwas über diese Tiere. Klar ist allerdings, dass die Art unter anderem durch Wilderei stark bedroht ist und nur noch einige hundert Exemplare existieren.

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Nur wenige Fotos wurden bisher von den scheuen Saolas gemacht, Foto von Silviculture

10. Die Hunter- Antilope

Auch Hirola genannt, ist sie eine der bedrohtesten Antilopenarten unserer Erde. Noch 1979 soll es etwa 16.000 Antilopen gegeben haben, nun existiert nur noch ein Bruchteil davon. Mit einer geschätzten Gesamtpopulation von weniger als 250
Hunter-Antilopen
könnte es auch für diese Art bald vorbei sein... 

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Hunterantilopen (Beatragus hunteri)

11. Der Kakapo

Sie gehören wohl zu den seltsamsten Vögeln, die man sich nur so vorstellen kann. Der Kakapo ist der einzige flugunfähige Papagei, eine Art die zwar gerne auch klettert, tagsüber aber im Bodenbereich schläft. Kakapos sind extrem neugierige Vögel, die wie viele Inseltiere keinerlei Abwehrverhalten gegenüber Angreifern zeigen. Leider keine guten Bedingungen um trotz einer Lebenserwartung von etwa 95 Jahren lange zu überleben. Zwar gibt es heute aufgrund enormer Schutzbemühungen wieder etwa 200 dieser einzigartigen Vögel, dennoch gehören sie mit großer Sicherheit noch immer zu den bedrohtesten Tierarten der Welt.

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12. Die Grenadataube

Es war ein Hurrikan, der diese Art 2004 an den Rand des Aussterbens brachte. Denn nachdem die Population bis 2004 etwas angewachsen war, verwüstete Hurrikan Ivan die kleine Karibik-Insel Grenada und somit auch den Lebensraum der Grenadatauben. So sank die Gesamtpopulation von 182 Tauben im Jahr 2003 auf maximal 136 Tiere im Jahr 2007. Heute soll es nur noch etwa 110 ausgewachsene Grenadatauben geben und leider werden es immer weniger...

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13. Der Spixara

Eine weitere, extremst bedrohte Vogelart ist der Spixara. In der Natur galt er bereits als ausgestorben. Die einzige Hoffnung für diese tolle Papageienart liegt nun auf Tieren aus der Haltung in menschlicher Obhut. Aufgrund vieler Zuchterfolge gibt es ganz aktuell das Projekt, die ersten Aras seit 20 Jahren in ihrer brasilianischen Heimat auszuwildern, und somit das Überleben der Art auch in freier Wildbahn zu ermöglichen. Mehr Informationen über dieses einzigartige Projekt können Sie ganz einfach auf der eigenen Website des Projekts finden (Link).

Und so bleibt für diese sehr seltenen Papageien doch noch die realistische Hoffnung, dass aus den jetzt lebenden Tieren in einigen Jahren oder Jahrzehnten wieder eine stabile Population in den Trockenwäldern Brasiliens herangewachsen ist!

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14. Das Javanashorn

Javanashörner gehören zu den seltensten Tieren der Welt, von ihnen gibt es nur noch höchstens 70 Exemplare, die alle im Ujung Kulon Nationalpark auf Java leben, in der Nähe des durchaus aktiven Vulkans Krakatau. Doch dieser stellte in den letzten Jahren die eher kleinere Bedrohung für die Javanashörner dar. Denn die in so gut wie ausnahmslos ganz Südostasien voranschreitende Zerstörung der Regenwälder, unter anderem aufgrund der immer weiter steigenden Bevölkerungszahlen aber auch für Plantagen, in Kombination mit der Bejagung dieser seltenen und scheuen Tiere führten leider zur Zurückdrängung der Art. Zum Glück ist die Population in den letzten Jahren zumindest stabil, 2015 wurde sogar das Video eines Weibchens mit Jungtier veröffentlicht, ein klares Zeichen der noch bestehenden Hoffnung für diese Art.

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Bild eines Kakapo-Präparats aus dem Naturhistorischen Museum Wien

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Foto eines Spixaras von Roland Wirth 

© EndangeReX / Kathrin Glaw

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Bild eines Javanashorn-Präparats aus dem Naturhistorischen Museum Wien

15. Cat-Ba-Langur

Auch die Cat-Ba-Languren könnten bald zu den ausgestorbenen Primaten zählen. Denn während es noch in den 1960er Jahren etwa 2.800 dieser Languren gab, sind  nach einem dramatischen Populationsrückgang nur noch weniger als 100 Cat-Ba-Languren verblieben. Obwohl ihr Lebensraum unter Schutz steht, kommt es immer wieder zu Wilderei, denn den Organen der Languren wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Zudem sind viele der Gruppen sehr klein und voneinander isoliert, als das man sie als stabil bezeichnen könnte. Auch das seit 2000 laufende Projekt zur Erhaltung der Languren rechnet  nur mit einer sehr langsamen Erholung der Populationen. Deshalb sind die Cat-Ba-Languren trotz leicht steigender Zahlen weiterhin als hoch bedrohte Tierart anzusehen.

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16. Der Philippinenadler

Abgesehen von seinem einzigartigen Äußeren hat der Philippinenadler noch eine weitere Besonderheit. Denn nicht umsonst wird er unter anderem auch Affenadler genannt: Bei der Jagd kommt es vor, dass die Adler zu zweit jagen, wobei einer der Adler einen Affen ablenkt und der andere den Affen von hinten erbeutet. Diese tolle Verhaltensweise ist noch kaum erforscht, und vielleicht wird sie das auch nie, denn Affenadler sind stark vom Aussterben bedroht. Durch Bergbauprojekte, starke Abholzung und Bejagung gibt es immer weniger Philippinenadler,  mittlerweile soll es allerhöchstens noch 750 Exemplare dieser tollen Greifvögel geben.

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Philippinenadler aufgenommen in der Provinz Bukidnon, Mindanao

17. Madagassische Schnabelbrustschildkröte

In Deutschland ist sie nach dem langen Panzerauswuchs der Männchen als Schnabelbrustschildkröte bekannt, in Madagaskar nennt man sie Angonoka. Auch wenn die Art schon einmal bedrohter war und die Bestände Dank einiger Zuchterfolge wieder gestiegen sind, sind die Schildkröten noch immer extrem vom Aussterben gefährdet. Denn besonders Wilderei stellt ein sehr großes Problem für die Angonokas dar. Wilderer fahren dazu mit Schnellbooten an die Strände, sammeln dort die Schildkröten ab und verkaufen sie dann auf dem Schwarzmarkt für viele tausend Euro. Naturschützer sind bei diesem rücksichtslosen Vorgehen so gut wie chancenlos und so werden die wenigen in der Natur verbliebenen Angonokas immer weniger, sodass leider auch sie zu noch immer akut vom Aussterben bedroht sind.

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Bild einer ausgewachsenen Angonoka in Madagaskar

18. Das Sumatranashorn

Das Sumatranashorn ist die urtümlichste aller Nashornarten und auch kleiner als all seine Verwandten. Auch wenn die verblieben Population mit etwas weniger als 100 Tieren vermutlich noch geringfügig größer als die des Javanashorns ist, nimmt die Anzahl der verblieben Tiere immer schneller und weiter abLeider scheint dabei auch nicht zu helfen, dass man über das Sumatranashorn durch Haltungen in Zuchtprogrammen und Zoos mehr weiß als über das Javanashorn. Das große Problem: Die Nachzucht gelingt leider dennoch nicht. Wenn die Bestände weiterhin so sinken, könnte die Art schon in wenigen Jahren vollkommen verschwunden sein.

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19. Rotohraras

Illegaler Tierhandel, Lebensraumzerstörung und höchstens noch 600 dieser wunderschönen, von bunten Federn geschmückten Vögel gibt es. Hinzu kommt noch ein enorm schneller Rückgang der Population! Diese Fakten sprechen eindeutig dafür, dass auch Rotohraras zu den bedrohtesten Tierarten unserer Erde gezählt werden müssen. Es bleibt jedoch noch die Hoffnung, dass vorgeschlagene Schutzmaßnahmen in nächster Zeit umgesetzt werden, vielleicht sogar eine Zuchtgruppe in menschlicher Obhut aufgebaut werden kann, sodass das nahende Aussterben dieser einzigartigen Art möglicherweise doch noch abgewendet werden kann!

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20. Der Südchinesische Tiger

Einst war diese wundervolle Tigerunterart über ganz China verbreitet, jetzt ist sind sie in der Natur vermutlich ausgestorben, schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen worden. So bleibt die Hoffnung, dass die letzten, noch in menschlicher Obhut, sprich in Zoos lebenden Tiger das Überleben dieser Unterart ermöglichen. Ob es sich bei ihnen überhaupt um eine eigene Unterart handelt, ist jedoch ebenso fraglich. Hier zeigt sich mal wieder, wie wichtig Wissen für die Rettung von Arten ist.

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Ein Südchinesischer Tiger im Zoo von Shanghai, Foto von J. Patrick Fischer

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21. Der Senegal oder Westafrikanische Löwe

Die IUCN stuft die Löwenunterart Panthera leo senegalensis mit gerade einmal 400 lebenden Tieren als critically endangered ein. Besonders aufgrund dieser sehr kleinen Population ist der Senegallöwe hochgradig gefährdet.Nach nueren Erkenntnissen handelt es sich bei der Löwenpopulation aus Westafrika allerdings nicht um eine eigene Unterart. Schützenswert sind sie dennoch allemal.

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22. Die Weidenammer

Bis 2004 wurde diese Vogelart von der IUCN als unbedroht eingestuft, doch durch übermäßige Bejagung auf den Wanderrouten der Zugvögel ist die Weidenammer mittlerweile als extrem vom Aussterben gefährdet.

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23. Der Tamarau

Der Tamarau ist ein asiatischer Büffel, dessen fast gesamte Population sich in einem ziemlich kleinen Waldgebiet auf der philippinischen Insel Mindoro befindet. Besonders durch die extreme Lebensraumzerstörung und die noch immer anhaltende Wilderei gibt es mittlerweile nur noch etwa 450 Exemplare- ein sehr kleine Population, aber dennoch es waren es schon mal bedeutend weniger. Auch ein ins Leben gerufenes Erhaltungszuchtprogramm vor Ort war leider nicht erfolgreich und konnte die Situation der Art nicht verbessern. Leider war zudem über eine lange Zeit nicht genügend über die Art bekannt, um effektivere Schutzmaßnahmen einzuleiten. Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. hat sich deshalb darum gekümmert, mehr Wissen über diese einzigartigen Büffel zu sammeln, um den weiteren Schutz zu ermöglichen, und vor allem das Überleben der Art sicherzustellen.

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Ein Tamarau in seinem Lebensraum im Mount-Iglit-Baco-Nationalpark, Foto von Gregg Yan

24. Der Queen-Alexandra-Vogelfalter

Dieser wunderschöne Falter aus Papua-Neuguinea ist eine ganz besondere Art. Er ist der größte bekannte Schmetterling der Welt, und mit Sicherheit auch einer der schönsten! Doch leider sind auch diese besonderen Falter vom Aussterben bedroht. Denn obwohl Präparate dieser Schmetterlinge zu horrenden Preisen verkauft werden, stellt die Abholzung des Lebensraumes eine viel größere Gefahr für das Überleben der Art dar. Besonders die Umwandlung der Wälder zu Palmöl-Plantagen und anderen Landwirtschaftlichen Flächen ist hier wie so oft zu erwähnen. Da ist es auch nicht sehr hilfreich, dass sich die Larven des Queen-Alexandra-Vogelfalters nur von einer einzigen Futterpflanze ernähren...

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25. Der Fatu-Hiva-Monarch

Dieser kleine Vogel kommt nur auf einer einzigen Insel vor, die tausende Kilometer vom nächsten Festland entfernt ist. Und dennoch galt die Art bis ins Jahr 2000 als nicht sonderlich bedroht. Aber seitdem hat sich für die so abgeschotteten Vögel extrem viel geändert. Infolge der Einführung von Ratten auf dem Eiland sind die Bestände des Fatu-Hiva-Monarchen nämlich mit großer Geschwindigkeit zurückgegangen, und es bleibt die Frage ob der Rückgang noch aufgehalten werden kann. Nur noch etwa 30 Exemplare der Art besiedeln die Insel, und es werden immer weniger...

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26. Der Seychellen-Paradiesschnäpper

Etwa im Jahr 1980 gab es nur noch 60-70 Exemplare dieser sehr schönen Vogelart. Seitdem gab sich glücklicherweise einige positive Veränderungen, sodass es heute wieder zwischen 150 und 200 Seychellen-Paradiesschnäpper gibt. Auch wenn die IUCN Red List die Art derzeit noch als "critically endangered" (vom Aussterben bedroht) einstuft, könnte die Art in wenigen Jahren nur noch als "endangered" (stark gefährdet) gelistet sein. Allerdings darf weiterhin nicht vergessen werden, dass auch in Zukunft Bedrohungsursachen wie Lebensraumzerstörung und eingeschleppte Arten schnell für einer Verschlechterung der Situation sorgen könnten. Dennoch kann man bei dieser Art recht optimistisch in die Zukunft blicken!

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27. Das Zwergwildschwein

Auch wenn die Art dem Aussterben schon einmal näher war, gehören diese kleinen Schweine noch immer zu den bedrohtesten Tierarten. Durch eine Vielzahl verschiedener Ursachen war die Population vor einigen Jahren unter 250 Exemplare gesunken. Dank des Pygmy Hog Conservation Programme konnte die Anzahl der Schweine um mehr als 30% gesteigert werden, und fast noch wichtiger, es konnten durch die Auswilderung gezüchteter Exemplare zwei weitere Populationen gegründet werden, sodass die Art nun nicht mehr ausschließlich im Manas National Park vorkommt. Wichtige Schritte für die Rettung der Art, aber Entwarnung für diese tollen Schweine ist leider noch nicht zu verkünden!

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28. Der Orangehaubenkakadu

Erstaunlich wenig ist über diese besonders seltene Unterart des Gelbwangenkakadus bekannt. Eines ist aber gewiss: Durch die Zerstörung der Lebensräume auf seiner Heimatinsel Sumba sowie illegalen Tierhandels sinken die Bestände dieser Kakadus immer weiter. Auch wenn in Zoos noch einige dieser Vögel leben, steht es für die Wildpopulation auf Sumba eher schlecht. Im Jahr 2012 wurde die Population auf nicht mehr als 560 Kakadus geschätzt, in Anbetracht der schnell sinkenden Populationszahlen bleibt somit nicht mehr viel Zeit, um die Art vor dem Aussterben zu bewahren.

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29. Der große Seychellenfrosch

Diese eigentlich recht unscheinbare Froschart kommt nur auf zwei Inseln der im indischen Ozean liegenden Seychellen vor, und besiedelt auch auf diesen nur kleine Gebiete. Durch die Verschlechterung der wenigen und kleinflächigen Lebensräume sowie veränderte Niederschläge, die vermutlich durch den Klimawandel ausgelöst wurden, ist der große Seychellenfrosch hoch bedroht. Glücklicherweise sind die Frösche dort, wo sie noch vorkommen recht häufig, von einem Aussterben in den nächsten Jahren ist somit eher nicht auszugehen. Allerdings muss weiterhin im Hinterkopf behalten werden, dass neben den menschlichen Einflüssen auch der globale Klimawandel die Zukunft der Art beeinflusst und maßgeblich bestimmt!

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Bilder 1+2: Ausgewachsene Exemplare des großen Seychellenfrosches

Bild 3: Lebensraum der großen Seychellenfrösche

30. Die Kleine Jamaika-Nachtschwalbe

Seit 1860 wurde keine Sichtung dieser Art mehr bestätigt, sodass sie bereits als ausgestorben bezeichnet werden könnte. Doch in letzter Zeit gab es immer wieder angebliche Funde dieser nachtaktiven Tiere, weshalb das Überleben der kleinen Jamaika-Nachtschwalbe bis heute möglich erscheint. Wenn die Art noch existieren sollte, ist allerdings davon auszugehen, dass es nur noch sehr wenige Tiere gibt. Deshalb stuft die IUCN die Art für den Fall, dass sie die Zeit bis heute trotz der Einführung von Mangusten und Ratten überstanden haben sollte, als vom Aussterben bedroht (critically endangered) ein. Bis derartige Aussagen mit Sicherheit getroffen werden können, muss die Art allerdings erstmal offiziell wiederentdeckt werden.

 

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Illustration einer kleinen Jamaika-Nachtschwalbe aus dem Jahr 1907 von George Edward Lodge

31. Die Tonkin-Stumpfnase

Tonkin-Stumpfnasen gehören zu den bedrohtesten Primaten der Welt. Von diesen im Norden Vietnams beheimateten Schlankaffen gibt es nämlich nur noch weniger als 250 Exemplare. Vor allem die Zerstörung ihrer Lebensräume und die Bejagung dieser einzigartigen Primaten sorgt für die immer kleiner werdende Population. Besonders die Eigenschaft dieser Primaten, nicht besonders scheu zu sein, verstärkt die Problematik der Bejagung stark, sodass die IUCN derzeit Wilderei als größte Bedrohung der Tonkin-Stumpfnasen ansieht. Etwas mehr Hoffnung bietet da der Fakt, dass vermutlich noch nicht alle Populationen dieser Affenart bekannt sind, sodass die geringe Population möglicherweise doch etwas größer als bisher angenommen ist.

Dennoch steht fest, dass die Tonkin-Stumpfnase leider zu den bedrohtesten Tierarten der Welt zu zählen ist.

 

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Tonkin-Stumpfnasen, Foto von Quyet Le

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32. Der Schwarze Sifaka

Viele kennen sie, die sympatischen Lemuren aus Madagaskar. Zu den bekanntesten von ihnen sind die sogenannten Sifakas zu zählen, eine Gattung mit 9 Arten, die fast alle eine sehr helle Fellfärbung aufweisen. Doch aufgepasst! Eine Art, der schwarze Sifaka, tanzt dabei aus der Reihe. Denn wie sein Name schon sagt ist er vollkommen dunkel gefärbt, ganz anders also als seine nächsten Verwandten. Und noch was zeichnet ihn aus. Er ist die wohl seltenste Lemurenart der Welt. Denn es gibt nur noch etwa 500 Exemplare dieser wundervollen Tiere, und damit nicht genug. Die gesamte Population des schwarzen Sifakas kommt auf einer Fläche von ca. 300 km² vor, einem verschwindend kleinen Lebensraum. Verschwinden- das ist auch was der Lebensraum tut, durch gelegte Brände und die Abholzung des Waldes wird er nämlich immer kleiner, dazu kommt noch die Bejagung der Tiere. Keine besonders guten Voraussetzungen für das Überleben einer Art, aber immerhin erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über zwei Naturschutzgebiete, die sicherlich sehr wichtig für das Überleben der schwarzen Sifakas sind.

 

Bilder von Schwarzen Sifakas aus der Nähe des Black Lemur Camp

34. Die Bernsteinseeschwalbe

Diese im Osten Asiens beheimatetete Seeschwalbe galt bereits als ausgestorben. Denn zwischen 1937 und 2000 gab es zwar angebliche Sichtungen dieser Vögel, es war allerdings nie sicher ob es sich dabei wirklich um Bernsteinseeschwalben handelte. Leider könnte die Art bald ein "zweites Mal" aussterben, denn mit vermutlich nur noch 50 adulten Exemplaren und anhaltendem Jagddruck, vor allem auf die in China als Delikatesse geltenden Eier, sowie die Zerstörung von Sumpfgebieten die als Lebensraum dienen sieht es nicht besonders gut für das Überleben der Bernsteinseeschwalben aus. Und so bleibt vor allem eines sehr deutlich: Sollte in den nächsten Jahren nichts für den stärkeren Schutz dieser Art unternommen werden, könnten jegliche Bemühungen zur Rettung dieser Seeschwalben zu spät kommen!

 

33. Die Polynesische Erdtaube
Bereits 2 Arten der Gattung Alopecoenas, zu der auch die Polynesische Erdtaube gehört sind ausgestorben. doch vielleicht wird bald noch eine Dritte hinzukommen. Die Tanna-Erdtaube sowie die San-Cristobal-Taube konnten leider nicht gerettet werden, aber für die Polynesische Erdtaube gibt es auf alle Fälle noch Hoffnung. Die derzeitige Situation der Art ist aberf dennoch extrem schlecht. Viele verschiedene Bedrohungsursachen- von eingeschleppten Tierarten wie Ratten und Katzen über eine Krankheit bis zu tropischen Stürmen. Und dann wäre da noch die äußerst kleine Population von weniger als 200 Tauben. Sicherlich keine besonders gute Ausgangssituation, und genau deshalb ist der besondere Schutz dieser Art nun wichtiger denn je. Damit diese Taubenart auch in Zukunft bewundert werden kann muss ich also noch einiges verbessern, hoffentlich rechtzeitig!

 

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Polynesische Erdtauben und ihre beiden Unterarten

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Bernsteinseeschwalben, Foto von der Oregon State University

35. Zwergolivenibis
Auch der nur auf der kleinen, vor der Westafrikanischen Küste liegenden Insel São Tomé beheimatete Zwergolivenibis ist leider vom Aussterben bedroht. Zum bedauern effektiver Schutzmaßnahmen ist nur sehr wenig über diese recht versteckt lebenden Tiere bekannt. So ist auch die Schätzung bezüglich der Population nur sehr schwer möglich, sodass die IUCN den Bestand zwischen 70 und 400 Exemplaren eingrenzt, diese Zahlen aber mit kaum einer Sicherheit bestätigen kann. Vor allem die Rodung der Wälder auf der Insel, meist für den Anbau von Kakao, sowie die Bejagung der Vögel auch im Nationalpark und die immer weiter voranschreitende Erschließung der Insel stellen eine große Bedrohung für den Zwergolivenibis dar. Auch für diese Art ist es somit sehr wichtig, dass in nächster Zeit stärke Schutzbemühungen getroffen werden, damit sie noch rechtzeitig vor dem Aussterben bewahrt werden kann.

 

36. Nördlicher Spinnenaffe

Diese im Südosten Brasiliens beheimateten Affen kommen in den tropischen Regenwäldern der Atlantikküste vor. Aber wie lange noch? Denn weil es nur noch weniger als 1000 Nördliche Spinnenaffen gibt, die in 14 voneinander getrennten Populationen leben, ist das Überleben der Art keinesfalls sicher. Und nachdem neben der Bejagung die Zerstörung der Lebensräume als hauptsächliche Bedrohungsurache ausgemacht wurde, sind die Chancen für das Überleben der Art in den letzten Jahren stark gesunken. Denn die brasilianische Regierung um den Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich immer wieder gegen den Schutz der einzigartigen Regenwälder ausgesprochen, weshalb sie mit großer Sicherheit zu den stark gefährdeten Arten zu zählen sind.
 

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Ein Nördlicher Spinnenaffe, Foto von Paulo B. Chaves 

37. Vancouver-Murmeltier

Auch wenn diese Art lange nur als Unterart des Waldmurmeltiers angesehen wurde, sind die Vancouver Murmeltiere nun als eine eigenständige Art anzusehen, und leider auch als eine der gefährdetsten Arten der Welt. Mit einer Population von nur etwas über 100 Tieren, die genetisch sehr verarmt scheint, sind die Vancouver-Murmeltiere extremst am Rande der Existenz. Denn neben der genetischen Verarmung sind die Tiere auch durch den immer ungeeigneteren Lebensraum sowie starke Einflüsse ausgehend von Raubtieren bedroht. Aber dennoch gibt es mittlerweile immer mehr Hoffnung für das Überleben den Art, denn es wurde bereits ein Erhaltungszuchtprogramm ins Leben gerufen, dass bisher sehr erfolgreich ist und sogar die natürliche Population durch Auswilderungen stärkt und möglicherweise sogar schon bald zur Ausbreitung der Tiere führen könnte!

 

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Ein Vancouver Murmeltier, Foto von Alina Fisher

38. Schmalschnabelgeier
Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Geierarten kurz vor dem Aussterben stehen. Im Asiatischen Raum gibt es in den letzten Jahren vor allem ein gigantisches Problem. Und das heißt Diclofenac. Obwohl es ein recht bekanntes Schmerzmittel ist, sagt das vermutlich den wenigsten etwas. Auch wenn es eigentlich eine schöne Tradition ist, dass Kühe für Hindus als heilig angesehen werden und somit sehr gut behandelt werden, stellt es für die Geier eine enorme Bedrohung dar. Denn sie sind Aasfresser und ernähren sich oft von verendeten Haustieren, unter anderem von Kühen. Da diese aber keine Schmerzen erleiden sollen und deshalb oft mit Diclofenac behandelt werden, welches tödliche Folgen für Geier hat, sinken dort die Populationen der Geier in den letzten Jahren erschreckend rasant. So gibt es schon jetzt nur noch zwischen 1.000 und 3.800 Schmalschnabelgeiern. Sollte die Population weiterhin mit solch einer enormen Geschwindigkeit zusammenbrechen, könnte es wie für einige andere Geierarten schon bald zu spät sein.

 

39. Schwarzbauch-Höschenkolibri
Schwarzbauch-Höschenkolibris kommen nur in zwei sehr kleinen Waldgebieten Ecuadors vor. Schon das extrem kleine Verbreitungsgebiet stellt eine große Bedrohung für diese Art dar. Denn leider wird auch dort der Regenwald immer kleiner und muss für die Produktion von Holzkohle aber auch für Anbauflächen sowie Flächen für die Rinderhaltung weichen, und auch der Abbau von Kupfer in der Region, Brände und der Bau von Straßen sowie einer Pipeline lassen den geeigneten Lebensraum immer kleiner werden. Hinzu kommt noch die sehr geringe Population von kaum mehr als 250 Schwarzbauch-Höschenkolibris die zu einer starken Anfälligkeit der Art führt. So wird wohl auch diese Art ohne stärke Schutzmaßnahmen schon in einigen Jahren ausgestorben sein.

 

40. Trampeltier

Wohl jeder kennt diese netten Tiere: Die wie Kamele aussehenden Trampeltiere, die allerdings zwei Höcker besitzen können in den meisten Zoos besichtigt werden, in vielen Ländern sind sie zudem beliebte und meist unverzichtbare Nutztiere. Aber nur die wenigsten wissen wohl, dass Trampeltiere eigentlich zu den bedrohtesten Tierarten der Welt zählen. Sicherlich wird die Art in absehbarer Zeit aufgrund ihrer Beliebtheit als Haus- und Nutztier kaum aussterben, aber den Wildpopulationen der Trampeltier könnte es schon bald so ergehen. Nur noch etwa 950 wilde Trampeltiere gibt es im Süden der Mongolei und im Norden Chinas, betrachtet man die Zahl von ca. 2,5 Millionen von Menschen gehaltenen Exemplaren ein verschwindend geringer Anteil. Und so könnten auch die letzten wilden Trampeltiere der Welt schon bald verschwunden sein!

 

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Schmalschnabelgeier, Foto von Mike Prince

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Schwarzbauch-Höschenkolibris

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Trampeltier im Zoo von Görlitz

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