2017 wurde die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) zum Insekt des Jahres gekürt. Sie ist die einzige Art der Mantiden, die überhaupt in Mitteleuropa vorkommt. Dort breitete sie sich aufgrund des Klimawandels und Verschleppung in den letzten Jahren immer weiter aus. Auch in Deutschland ist die Art auf dem Vormarsch. Während es derzeit zwar nur wenige stabile Populationen gibt, kommt es Deutschlandweit immer wieder zu Einzelfunden. 2009 wurde die Europäische Gottesanbeterin dann auch erstmals in München nachgewiesen, genauer gesagt am Rangierbahnhof München-Nord. Hinweisen zufolge hat die Art das Gebiet jedoch nicht über aus südeuropa kommende Güterzüge erreicht, sondern wurde wissentlich am Bahnhang ausgesetzt. Bis 2015 wurden dann regelmäßige Funde im Gebiet des sonnenexponierten Bahndamms gemacht. Doch seit dem jahr 2016 gab es keine gemeldeten Funde der Mantiden in München mehr. Die Population am FRangierbahnhof München Nord schien ausgestorben zu sein. Bis im Oktober 2022 ein einzelnes Männchen gefunden wurde. Dieser Fund könnte ein Hinweis auf eine bestehende mantidenpopulation sein.