Das Antsingy-Panzerchamäleon
(Brookesia perarmata)
Nicht umsonst steht das Antsingy-Panzerchamäleon als einziges Chamäleon weltweit auf Anhang 1 des Washingtoner Artenschutzabkommens. Denn aufgrund seines außergewöhnlichen Aussehens wurden Brookesia perarmata über mehrere Jahre in größeren Mengen, und vor allem zu sehr hohen Preisen verkauft. Das Problem: Dabei handelte es sich nicht etwa um Nachzuchten aus menschlicher Obhut, sondern um Wildfänge. Da die Nachzuchten auch nach jahrelangen Exporten ausblieben und die Nachfrage weiterhin sehr hoch
war, litt unter dem lukrativen Handel vor allem die Art selbst. Es wurden schlicht und ergreifend zu viele Tiere gesammelt, als dass die Wildpopulation im westmadagassischen Tsingy de Bemaraha hätte langfristig stabil bleiben können. Zudem kam das kleine Verbreitungsgebiet der Art, in dem größere Teile des Lebensraumes negativ beeinträchtigt worden waren. Vor allem Nutztiere, Feuer und die Abholzung des Trockenwaldes machten der Art zu schaffen. Die maximal 11 cm großen Chamäleons waren so über die Jahre zu einer bedrohten Art geworden. Glücklicherweise wurde der Lebensraum der urtümlichen Panzerchamäleons 1997 unter Schutz gestellt und durch CITES (Washingtoner Artenschutzabkommen) ein internationales Handelsverbot erwirkt. Für die Art hat sich also in den letzten Jahren einiges zum Guten verändert, aber dennoch ist die Natur Madagaskars vor allem durch die Zerstörung der letzten noch verblieben Wälder hoch bedroht. Schreitet die rücksichtslose Umweltzerstörung auf der viertgrößten Insel der Welt weiter so voran, könnte die unglaublich vielfältige Flora und Fauna in wenigen Jahren zu großen Teilen vernichtet sein.
Chamäleons bis dato unbekannte Knochen, sogenannte Osteoderme. Diese befinden sich in der Haut der Panzerchamäleons und sind unter anderem für das spektakuläre Aussehen verantwortlich. Welchen Zweck sie allerdings genau haben, konnte leider nicht mit
Hoch interessant: Im Jahr 2020 entdeckten deutsche Wissenschaftler bei Brookesia perarmata für
Sicherheit geklärt werden. es ist aber nahe liegend, dass
die Panzerung die Chamäleons vor Fressfeinden schützt.
Der computertomographische
Scan des Skeletts (Bild rechts) zeigt die ungewöhnlichen
Knochen der Chamäleons sehr deutlich., wie man zum Beispiel an den Rippen erkennen kann.
Artikel von Timon Glaw